Zum Thema Schlaganfall gibt es, wie hier, unzählige Informationen im Internet: Erscheinungsformen, Erste Hilfe, Therapien und Orientierungshilfe im Dschungel der Möglichkeiten für Erkrankte. Dazu kommen kilometerlange Verordnungen und Gesetzestexte, die von Institutionen und Experten erklärt werden. Kein Betroffener ist in der Lage, seine Möglichkeiten auch nur annähernd überschauen zu können. Es besteht sogar teilweise eine Pflicht, sich beraten zu lassen:
Wie er was erhalten kann und was nicht.
Die Langzeitfolgen von Schlaganfall sind für die soziale Umgebung oft größer, als für den Überlebenden.
Dazu fällt auf, dass bestimmte Auswirkungen scheinbar keine Beachtung finden. Jeder Betroffene stellt sich irgendwann die Frage, wie seine Krankheit seine eigene Persönlichkeit, sein Wesen verändert hat. Die Auswirkungen für die Angehörigen, Freunde und die soziale Umgebung entwickeln sich oft nach vielen Jahren zur gefühlten Herausforderung, ja als Zumutung. Das Ergebnis ist eine schleichende Isolierung bis zur Kontaktvermeidung – zur Trennung.
Der Erkrankte arrangiert sich meistens mit seinen Bedingungen, die er nicht ändern kann. Inwieweit seine Umgebung nach oft vielen Jahren dazu bereit ist, ist sicher ein ganz anderes, unterschätztes Problem.
Hier sollen die Zusammenhänge besprochen werden, um sie zuerst verständlicher zu machen. Sie zählen zum umfangreichen Erscheinungsbild der Krankheit, die sich niemand ausgesucht hat.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen selbst erwischt, wird allgemein unterschätzt.
Es sind kaum Berichte bekannt, dass unsere Krankenindustrie in geeigneter Form auf diese Erscheinungen eingeht. Betroffene und Angehörige können sich fragen, welche Erfahrung sie damit gemacht haben. Auf die möglichen Auswirkungen vorbereitet zu sein, bzw. sie einfach nur mal besprochen zu haben. Der Grund scheint, dass sie nicht zu sehen oder anzufassen sind.
Dadurch passen sie nur schlecht in einen Bemessungs- und Abrechnungskatalog.
Weiter ist aufgefallen, dass lange nach dem Schlaganfall Beeinflussungen aufgetreten sind, die nicht zu den Wesensveränderungen zählen. Etwa plötzliche Sprachstörungen. Gemeinsam mit den Veränderungen der Psyche haben sie nur, dass deren Ursachen im Dunkeln liegen. Die Rede ist nicht von den allgemein bekannten Erscheinungen, wie ständige Fluchtbereitschaft, Angespanntheit, Bewegungsunsicherheit, Treppenhaus-Angst, Schreckhaftigkeit…
Eine körpereigene Schutzfunktion, die oft mit der Zeit abnimmt.
Die Teilnahme an der Umfrage sei empfohlen. Ich bitte alle mitzumachen.